Streuobstwiesen und -alleen

Sanierung von Obstgehölzen zum Erhalt alter, wertgegebener Bäume als Lebensraum und Rückzugsort für eine Vielzahl von Tieren

Damit sollen überalterte Obstbaumbestände von Streuobstwiesen und Obstbaumreihen in ihrer ökologischen Funktion und Vitalität gesichert werden. Mit dem Erhalt der alten, hochstämmigen Obstbäume tragen wir auch zur Bewahrung des Landschaftsbildes bei.

 

Umgesetzt wurden inzwischen Baumschnittmaßnahmen an drei verschiedenen Standorten mti unterschiedlichen, aber charakteristischen Gehölzstrukturen, die zum einen den Wert einer Obstbaumreihe als vernetzendes und Trittsteinelement, zum anderen den Wert einer Streuobstwiese als geschütztes Biotop ausmachen.

 

Sanierungsschnitt an alten Apfelbäumen innerhalb einer Obstbaumreihe am Dreistettenweg in Elsnig

Die alte Obstbaumreihe befindet sich südöstlich der Gemeinde Elsnig und stellt ein wichtiges Kulturlandschaftselement innerhalb der Feldflur dar. Gleichzeitig hat sie eine verbindende Funktion, aber auch ein Trittsteinfunktion zum nahe liegenden Vogelschutzgebiet Nr. 25 "Elbaue und Teichgebiete bei Torgau" und zum FFH-Gebiet Nr. 64E "Elbtal zwischen Mühlberg und Greudnitz".

 

Der noch vorhandene Baumbestand ist zum überwiegenden Teil durch alte hochstämmige Apfelbäume gekennzeichnet, z.Z. haben die Stämme Risse und Höhlen und sind so Lebensraum für eine Vielzahl von Kleinlebewesen. Auch für die Vögel, die sicherlich nicht an der ca. 300m entfernten SPA-Grenze haltmachen, stellen sie eine wichtiges Refugium in der recht offenen Feldflur dar. Gleichzeitig hat die Allee einen wesentlichen landschaftsprägenden Wert und eine besondere Bedeutung für das Landschaftsbild.

 

Leider sind alle alten Apfelbäume sehr pflegebedürftig. Ein Teil davon hat inzwischen bereits absterbende Tendenzen, vermutlich haben die letzten drei witterungstechnisch schwierigenn Jahre einen wesentlichen Anteil daran. Zudem ist der Mistelbefall in den Baumkronen gravierend. Um die noch vitalen Bäume möglichst lange zu erhalten und deren oben beschriebenen Funktionen zu sichern, wurde im Februar 2023 ein Sanierungsschnitt durchgeführt.

 

Damit der Charakter der Baumreihen grundsätzlich erhalten bleibt, wurde von der Gemeinde die Nachpflanzung von 36 hochstämmigen Apfelbäumen umgesetzt. Der LPV Torgau-Oschatz e.V. hatte damals das Vorhaben im Rahmen eines RegioCrowd-Engagementtages unterstützt.

 

Obstbäume Dreistettenweg Elsnig     Obstbäume Dreistettenweg Elsnig     Obstbäume Dreistettenweg Elsnig

 

Sanierungsschnitt an alten Obstgehölzen auf der Streuobstwiese im Klostergarten Belgern

Die Streuobstwiese im Klostergarten ist ein Refugium im Stadtrandbereich von Belgern. Sie hat eine hohen ökologischen Wert. Darüber hinaus wirkt sie als vernetzendes Element und Trittstein zu anderen, ökologisch bedeutsamen Grünarealen der Stadt und als Bindeglied zum nahe liegenden Vogelschutzgebiet Nr. 25 "Elbaue und Teichgebiete bei Torgau" und zum FFH Gebiet Nr. 64E "Elbtal zwischen Mühlberg und Greudnitz".

 

Die alten Obstgehölze wurden vor einigen Jahren mit Nachpflanzungen ergänzt um so den Charakter zu erhalten. Gleichzeitig ist der Standort ein wesentliches Element in der Umweltbildung, denn viele Aktionen, zum Teil vom LPV, aber auch von der Kirchengemeinde initiiert, finden regelmäßig dort statt. Um den alten Bestand, der meist hochstämmigen Obstbäume, zu erhalten, wurde im Februar 2023 ein Sanierungsschnitt ausgeführt.

 

 Streuobstwiese Kloster Belgern    Streuobstwiese Kloster Belgern    Streuobstwiese Kloster Belgern

 

Sanierungsschnitt an alten Obstgehölzen auf der Streuobstwiese Staritz

Die Streuobstwiese Staritz liegt am Rande der Hochkippe des Kiesabbaugebietes Staritz. Sie ist ein Relikt einer früheren, alten Obstbaumwiese. Um diesen Bestand zu erhalten, hat der LPV 2003 die Pflege übernommen und später den Bestand östlich des Weges durch eine Neuanlage ergänzt. Die Streuobstwiese hat eine vernetzende Funktion, insbesondere als Trittstein in Richtung Elbaue, zum nahe liegenden Vogelschutzgebiet Nr. 25 "Elbaue und Teichgebiete bei Torgau" und zum FFH-Gebiet Nr. 64E "Elbtal zwischen Mühlberg und Greudnitz".

 

Durch den Kiesabbau und die damit verbundenen (aus unserer Sicht gelungenen) Rekultivierungsmaßnahmen ist die dortige Landschaft einer ständigen Veränderung unterworfen. Die alten Obstbäume mit ihren Höhlen, Rissen etc. sind daher ein wichtiges Rückzugselement für eine Vielzahl von Tieren. Es war uns wichtig, den noch erhaltenswerten Bestand durch einen Sanierungsschnitt  zu sichern, welcher ebenfalls im Februar 2023 ausgeführt wurde.

 

Vor Sanierungschnitt  nach Sanierungsschnitt

Streuobstwiese Staritz

 

Alle drei Projekte wurden durch das Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum im Freistaat Sachsen (EPLR) unter Beteiligung der europäischen Union gefördert.

 

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